Moment mal, Cora Schumacher, von einem Gottesgeschöpf wie dir, für das die Boulevardpresse extra das Wort „Boxenluder“ erfunden hat, erwarten wir keine allzu klugen Gedanken. Aber das, was in einem Interview mit der Welt am Sonntag aus dir so alles herausdummt, das trifft uns dann doch ziemlich unerwartet.
„Ich bin deutsch und stolz, Deutsche zu sein. Warum soll ich mich dafür schämen? Ich mag das deutsche Volk“, posaunst du, so dass sogar die Interviewerin der ansonsten durchaus mit Steuerminimierern sympathisierenden Zeitung nachfragt, warum du und dein Ernährer, der Rennfahrer Ralf Schumacher, warum ihr im geliebten Deutschland dann keine Steuern zahlt.
„Interviewerin: Was muss passieren, damit Ralf und Sie nach Deutschland heimkehren?
Cora: Weniger Steuern wären angenehm, aber nur darum geht’s nicht. Ich fühl mich wohl in Salzburg. Die Natur, die Ruhe …
Interviewerin: Beides gibt’s beispielsweise auch im Schwarzwald oder in Mecklenburg-Vorpommern.
Cora: In Österreich lässt man uns leben. In Deutschland wird mein Mann überall erkannt.
Interviewerin: Hier sitzen eben die meisten Fans. Ihr Idol verdient Millionen und versteuert in Österreich.
Cora: Wenn ein Michael oder Ralf Schumacher oder sonst ein deutscher Promi in Deutschland mehr Steuern zahlen würde, das würde die Probleme auch nicht lösen. Bevor man auf solche „Kleinigkeiten“ losgeht, sollte man an wichtigere Dinge denken.
Interviewerin: Sie sollten Politikerin werden!
Cora: Ist doch so.
Interviewerin: Ihr Schwager Michael hat 7,5 Millionen Euro für Tsunami-Opfer gespendet. Müntefering fand das keine Kunst für einen, der im Ausland Steuern spart.
Cora: Wir haben auch gespendet – aber es für uns behalten.
Interviewerin: Jetzt nicht mehr.“
Dagmar von Taube heißt die tapfere Journalistin, die mit dir „ein ungeschminktes Gespräch“ geführt hat. Und so friedfertig, wie es der Taube gerne nachgesagt wird, muss die gewiss junge Reporterin auch sein, damit sie deine Antworten ertragen hat, ohne dir etwas auf die hohle Nuss zu geben.
Hier noch einmal deine schönsten Sätze:
Du und deine Kolleginnen aus der Boxengasse:
„Boxenluder ist für mich Katie Price. Aber das ist ein Thema, was mir, auf deutsch gesagt, am Arsch vorbeigeht, weil ich genau weiß, dass den Ralf solche Frauen eher anwidern. Auf der Basis muss ich mir überhaupt keine Gedanken machen.“
Du und das Schauspiel:
„Theater und Oper sind nicht meine Welt. Ich mag Filme. Früher war ich ein Stephen-King-Freak. […] Ich habe eine blühende Phantasie: Angst vor Einbrechern, vor Dämonen. Und große Flugangst. Meine Eltern hatten eine Videothek. Ich habe heimlich alle Filme geschaut. Seitdem habe ich einen Riesen-Respekt vor übersinnlichen Kräften.“
Du und die deutsche Sprache:
„Ich sage immer, Corinna ist die Mutter der Nation. Der Michael und die Corinna leben halt über ihre Perfektionie.“
Du und deine Unterwäsche:
„Ralf und ich, wir leben wie wir sind, sag ich immer so schön. Wenn die schreiben, bei Cora guckt der String aus der Hose – da lach ich drüber. […] Bei der Corinna guckt er sicher auch mal heraus. Aber heute achte ich auch drauf, dass ich nicht von hinten fotografiert werde.“
Du und das Lesen:
„Büchermäßig bin ich auch nicht so lesetechnisch unterwegs. Ich fange immer wieder an. Aber ich bin nicht so der Lesehase. In der Schule wurden wir im Deutschunterricht immer mit der ‚Rheinischen Post‘ gequält. Seitdem habe ich ein Zeitungstrauma.“
Du selbst:
„Ich bin die Cora. Eine eigene Person. Mir ist wichtig, sagen zu können: Du hast auch etwas im Leben erreicht. In drei, vier Jahren, wenn Ralf vielleicht ganz aufhört, will ich endlich meinen Modeladen aufmachen.“
Ach, Cora, von den Schumacher-Brüdern weiß man ja, dass sie ihre Millionen zusammenhalten. Und so hat dein Ralf dich sicherlich auf dem Schnäppchen-Markt für Boxenluder günstig erstanden. Er richtet dir bestimmt aber bald einen schönen Modeladen ein, wo du auch etwas im Leben erreichen kannst.
Und wir kommen dann vorbei und schließen von außen ab. Durch die Dachluke werden wir alte Jahrgänge der Rheinischen Post einlassen.