Moment mal, Alexander Mettenheimer, „persönlich haftender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsleitung bei Merck, Finck & Co, Privatbankiers“, Ihren Einsatz für Minderheiten in unserem Lande wollen wir rühmen. Denn furchtlos kämpfen Sie für die Gerechtigkeit, der am stärksten unterdrückten Minderheit unter allen Minderheiten, von der es schon in einer von Ihnen mit Abscheu zitierten Bibelstelle heißt, es sei wahrscheinlicher, dass ein Trampeltier durch das kleine längliche Loch am oberen Ende der Nähnadel sich durchzwinge, als dass ein Angehöriger dieser Minderheit jemals in das himmlische Paradies einen Fuß hineinsetze. Kurz gesagt, Alexander Mettenheimer, es geht Ihnen um die Ehre der Reichen.
„Wer reich ist, hat ein echtes Imageproblem“, so klagen Sie in einem Aufsatz im finanzwirtschaftlichen Fachjournal die parkbank. „Kaum jemand bringt Wohlhabenden Sympathien entgegen, Neid und Missgunst sind an der Tagesordnung. Hierzulande assoziieren wir mit Vermögen ein verwöhntes Luxusleben, Einkommen ohne eigene Leistung und Ausbeutung ärmerer Zeitgenossen.“ Dabei sind es doch in Wirklichkeit gerade die Reichen, die auf Parkbänken nächtigen, sich tagaus, tagein den Rücken krumm schuften und immerzu an die weniger Reichen Geld verschenken. „In der Bundesrepublik ergreifen wir stets Partei für die Mühseligen und Beladenen. Niemand schlägt freiwillig eine Bresche für die andere Seite, die Vermögenden“, so prangern Sie diese Ungerechtigkeit an. „Den Armen geben, den Reichen nehmen − das ist selbstverständlich und wird kaum hinterfragt“.
Was stellen Sie dem entgegen, Alexander Mettenheimer? Unternehmenssteuern abschaffen, Erbschaftssteuer abschaffen, Progression der Einkommenssteuer abschaffen − diese Schritte für mehr Gerechtigkeit formulieren Sie in Ihrem richtungsweisenden Text. So einfach lässt sich eine Politik für die Reichen auf den Weg bringen.
Danke, Alexander Mettenheimer, dass Sie uns den Weg weisen. Wir wollen die Reichen künftig noch mehr achten und ehren − so wie es ihnen gebührt.