Träume werden wahr – oder doch nicht?

Schorsch Kameruns „Alle im Wunderland“ am Theater Oberhausen

Schorsch Kamerun inszeniert seine Adaption von Lewis Carrolls Kinderbuchklassiker „Alice im Wunderland“ am Theater Oberhausen sehr kurzweilig. Prall gefüllt ist die Bühne: mit vier glänzend aufgelegten Schauspielern aus dem Oberhausener Ensemble, mit vier nett anzuschauenden Tänzerinnen, mit drei befreit aufspielenden Musikern und mit zwanzig authentisch agierenden Normalbürgern.

Schorsch Kamerun

Schorsch Kamerun (Bild: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Die gesprochenen und gesungenen Texte handeln von Traumwelten, von Selbstverwirklichung, von Selbstoptimierung und von der Oberhausener Schuldensituation. Eine stringente Handlung, die man hier nacherzählen könnte, gibt es nicht. Die behauptete Anlehnung an den Stoff von Lewis Carol findet sich nur in Nuancen – wie zum Beispiel bei der Gerichtsszene.

In der letzten halben Stunde der neunzigminütigen Aufführung werden die Wünsche einiger der Normalbürger durch Videoprojektionen erfüllt: sie dürfen eine Rede vor dem Landtag halten, ein Forschungsprojekt leiten, im Weltraum schweben, Rot-Weiß Oberhausen trainieren, als Hase Harvey zusammen mit James Stewart in einem Film mitwirken und den Geburtstag von Tante Herta nicht versäumen.

Der Abend in Schorsch Kameruns Wunderland bereitet Freude. Etwas ratlos geht man aber nach dem Theater wieder hinaus in die Welt: Was wollte uns der Autor sagen?

„Alle im Wunderland“ wird gespielt am 01.03., 02.03., 17.03., 25.04. und 08.05.2013 am Theater Oberhausen, Will-Quadflieg-Platz 1, 46045 Oberhausen.

Der offizielle Trailer (Eingebettetes YouTube-Video)


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