Moment mal, Brüderle, dass Sie der Aufforderung im Volkslied „Trink, Brüderle, trink!“ stets gerne durch extensiven Weingenuss nachkommen, das ist bekannt. Ebenso bekannt ist, dass der Wein seine Trinker fröhlich werden lässt, so wie Sie kürzlich, als Sie vor der versammelten Fernsehöffentlichkeit zu Ihrem im Rollstuhl sitzenden Ministerkollegen Schäuble gönnerhaft lächelnd hinunterblickten – mit dem Satz: „Ich freue mich sehr, dass Herr Schäuble und ich in der Analyse aber auch im Zusammenwirken wirklich ganz dicht beieinander stehen, auch wenn ich stehen muss, er sitzen kann, aber wir sind ganz beieinander.“ Besser kann man einen Rollstuhlfahrer nicht verspotten, Brüderle!
Dabei wurde doch im gleichen Moment klar, dass Schäuble keineswegs sitzen kann, sondern sitzen muss. Wäre es nämlich anders, dann wäre er aufgesprungen und hätte Ihnen so etwas von einer Ohrfeige verpasst, wie Sie es verdient hätten, Brüderle.