Rotlackierte Nazis

Lechts und rinks: die Jugendorganisation der Linken bringt in Essen einen antisemitischen Mob auf die Straße und die demokratischen Politiker schweigen.

Essen, Willy-Brandt-Platz, 18. Juli 2014, halb acht am Abend

Essen, Willy-Brandt-Platz, 18. Juli 2014, halb acht am Abend: ein kleines Häuflein pro-israelischer Demonstranten (oben links hinter dem Polizeikordon) wird von einem antisemitischen Mob bedroht. (Photo: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Sie tragen die Fahne des Dschihad, zeigen Transparente gegen „Juden-Terror“, ein Transparent mit einem Hakenkreuz im Davidstern und Transparente, auf denen der Holocaust bezweifelt wird. Sie werfen Flaschen und Steine auf pro-israelische Demonstranten und skandieren dabei „Tod den Juden!“ und „Adolf Hitler! Adolf Hitler!“

Letzten Freitag in der Essener Innenstadt müssen circa hundert pro-israelische Demonstranten durch einen Kordon aus Polizeiautos und Polizistenkörpern vor einer zehnfachen Menge eines antisemitischen Mobs geschützt werden. Auch die nahe gelegene Synagoge wollte der Mob zuvor stürmen. Gerufen hat den Mob die Linksjugend Solid Ruhr, die hiesige Jugendorganisation der Partei Die Linke. Die Polizei spricht später in einer Pressemitteilung von „friedlichen“ Demonstrationen.

Spätesten jetzt ist die Stunde der Vertreter der demokratischen Parteien in Essen gekommen. Sie können deutlich machen, dass das demokratische Essen entsetzt und beschämt darüber ist, was sich am Freitagabend in der Innenstadt ereignet hat, und sie können eine politische Aufklärung initiieren und eine juristische Bestrafung der Täter fordern. Tun sie aber nicht. Keiner der Essener Politiker äußert sich. Vielleicht sind sie alle in den Ferien. Da kann man nichts machen: das demokratische Essen hat Urlaub.

Bilder einer „friedlichen“ Demonstration (Eingebettetes YouTube-Video)

Siehe auch:
Essen: Wer den Mob in die Stadt holt, trägt die Verantwortung (Blog Ruhrbarone)
Sommer 2014 in Essen – Die Polizei spricht von „friedlich“
(Blog Tapfer im Nirgendwo)

Solid-Demo endet in antisemitischer Gewalt – und der Polizeieinsatz
in einem Desaster (Bündnis gegen Antisemitimus Duisburg)

Bericht zur anti-israelischen Demonstration am 18.07.2014 in Essen
(Antifa Essen Z)

Juden raus, schallte es durch Essen (attenzione photographers)
Linke umgibt sich mit Antisemiten (Der Tagesspiegel, 19.07.14)


Kommentare

Rotlackierte Nazis — 2 Kommentare

  1. Heute haben dann endlich die Essener SPD (hier) und die Essener CDU (hier) zu den antisemitischen Ausschreitungen Stellung genommen. Besser spät als gar nicht.

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