Kernenergie und Privatfernsehen

Screenshot aus Der Spiegel Nr.40/1979, S. 21 mit dem Zitat 'Bundeskanzler Helmut Schmidt erwägt, den Streit um private Fernsehprogramme zum Wahlkampfthema 1980 zu machen. Die geplante Verkabelung von Städten ist vorerst gestoppt; um die Bürger vor den schädlichen Einflüssen einer Reizüberflutung zu schützen, wollen die Sozialdemokraten notfalls das Grundgesetz ändern.'

Zitat: Der Spiegel Nr.40/1979, S. 21

Für Helmut Schmidt war auch Nachbars Fiffi gefährlicher als Kernenergie. Aber natürlich passt der Vergleich von Kernenergie und Privatfernsehen:

  • Beide sind nur auf den ersten Blick preiswert,
  • beide machen krank
  • und einmal ausgestrahlt, kriegt man sie nicht mehr unter Kontrolle.

Notstand

Eine Rolle Toilettenpapier

(Photo: Klaus Hausmann auf Pixabay – Lizenz: gemeinfrei)

Heute im dm-Markt. Klopapier war natürlich ausverkauft. An der Kasse hatten alle Kunden Küchenpapier im Warenkorb. Ich zur Kassiererin: „Hoffentlich wird das ganze Küchenpapier nicht als Toilettenpapier verwendet.“ Die Kassiererin lakonisch: „Rohrreiniger ist ausverkauft.“

Die neue Berlinale

Vom 20. Februar bis 1. März ist wieder Berlinale – unter der neuen Leitung von Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek.

Das neue Leitungsduo der Berlinale: Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian

Das neue Leitungsduo der Berlinale: Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian
(© Alexander Janetzko / Berlinale 2019)

Zwei Wochen später als gewöhnlich startet in diesem Jahr die Berlinale. Grund dafür ist die auf Anfang Februar angesetzte Oscarverleihung, der man seitens der Berlinale-Leitung terminlich aus dem Weg gehen möchte. So hatten Carlo Chatrian, der neue künstlerische Leiter, und Mariette Rissenbeek, die neue organisatorische Leiterin, mehr Zeit, ihre erste Berlinale auf den Weg zu bringen – denn einige Hürden mussten beiseite geräumt werden. Weiterlesen

Die „Umweltsau“ durchs Dorf getrieben

Ein Kommentar zu einer dummen Geschichte

Ein Schwein

(Photo: Jean Beaufort – Lizenz: gemeinfrei)

Was für eine Aufregung um dieses Lied des WDR-Kinderchores. Zur Melodie des alten Kinderliedes „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ sang der Kinderchor folgenden Text:

„Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad. Das sind tausend Liter Super jeden Monat. Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau!
Meine Oma sagt: „Motorradfahren ist voll cool.“ Sie benutzt das Ding im Altersheim als Rollstuhl. Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau!
Meine Oma fährt im SUV beim Arzt vor, überfährt dabei zwei Opis mit Rollator. Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau!
Meine Oma brät sich jeden Tag ’n Kotelett, weil Discounterfleisch so gut wie gar nichts kostet. Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau!
Meine Oma fliegt nicht mehr, sie ist geläutert. Stattdessen macht sie jetzt zehn Mal im Jahr ’ne Kreuzfahrt. Meine Oma ist doch keine Umweltsau!
We will not let you get away with this!”

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Freiheit

„Vernunft im Straßenverkehr lässt sich nicht an einem Tempolimit messen. Die Vorgabe wäre ein weiterer Stein im Mosaik der Überregulierung. Sie verfestigte den Eindruck, dass die Politik nichts mehr dem Einzelnen überlassen mag in einer Zeit, in der ein Verlust an Freiheit hierzulande offenbar immer weniger Menschen stört.“ (Kerstin Schwenn in der FAZ vom 26.12.2019)

Schrecklich dieser rot-grüne Regulierungswahn. Das Tempolimit ist dabei nur ein Mosaikstein. Jetzt soll sogar schon das Entsorgen von Altbatterien im Wald verboten werden. Auch seine Heroinspritze darf man nicht mehr überall hinwerfen. Armes Deutschland!

Großes Kino

Der chinesische Film „Bis dann, mein Sohn“ von Wang Xiaoshuai kommt am 14. November 2019 endlich in die deutschen Filmkunstkinos.

Wang Jingchun und Yong Mei im Film 'Bis dann, mein Sohn'

Wang Jingchun und Yong Mei im Film „Bis dann, mein Sohn“  (© Piffl Medien)

Der Filmemacher Wang Xiaoshuai erzählt in seinem Werk „Di jiu tian chang“ (so der Originaltitel) die Geschichte zweier Familien in China vom Ende der Kulturrevolution in den späten 1970er Jahren bis hin zum modernen Industriekapitalismus der 2000er Jahre. Weiterlesen

Als Hanns Joachim Friedrichs einmal Fake-News verbreitete und dadurch die Berliner Mauer fällte

Die Berliner Mauer

Die Berliner Mauer. Frederik Ramm)

Die Öffnung der DDR-Grenze zu Westberlin in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989, von der viele als „Mauerfall“ sprechen, hat 30. Jubiläum. Und wieder sind im Fernsehen die immergleichen Bilder zu sehen, das Bild vom stammelnden SED-Pressesprecher Günter Schabowski („Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort … unverzüglich …“) gehört dazu. Günter Schabowski habe durch seine Schusseligkeit den vorzeitigen Fall der Mauer herbeigeführt, so geht die Erzählung. Die verunglückte Pressekonferenz von Schabowski habe unmittelbar danach die DDR-Bürger in und um Ostberlin und auch sehr viele Westberliner veranlasst zur Mauer zu drängen und so sei es zu deren Öffnung gekommen. Eine schöne Erzählung, die aber leider nicht so ganz stimmt. Weiterlesen

Immer fair zu Nazis bleiben

Neulich bei Plasberg: „Sie hatten das Schlusswort, Herr Goebbels. Ich hoffe, Sie haben unsere Sendung nicht als Tribunal gegen sich empfunden, sondern als unterhaltsame Befragung zum Thema ‚Wie gefährlich ist rechter Hass?‘. Das war ‚Hart aber zäh‘. Wir hören uns wieder am 30. Januar.“