Moment mal, Thomas de Maizière!

Moment mal, Thomas de Maizière, in der ZEIT vom letzten Donnerstag werden Sie mit dieser Aussage zitiert:

„Würden wir jetzt jeden, der im Mittelmeer ankommt, einfach aufnehmen nach Europa, dann wäre das das beste Geschäft für die Schlepper, das man sich denken könnte. Das wäre Beihilfe für das Schlepper-Unwesen.“ (Die ZEIT, 23. April 2015, S.2)

Wenn Sie das wirklich gesagt haben und tatsächlich auch so handeln, Herr de Maizière, dann sind Sie ein Verbrecher. Weiterlesen

Jahrescharts 2014

Mit Verspätung, und daher von vielen Baumfreundinnen und Baumfreunden bereits sehnsüchtig erwartet, gibt es heute endlich die Jahrescharts von Mein Freund, der Baum. Wieder haben wir dazu die wichtigsten musikjournalistischen Medien ausgewertet. Berücksichtigt für die Gesamt-Jahrescharts wurden die Redaktions-charts von Musikexpress, Rolling Stone, Spex, intro, Visions, byte fm (nur Alben), FM4 (ORF/nur Singles), Zündfunk (Bayern 2) und laut.de.

[Für die Singles liegen keine Redaktionscharts von Rolling Stone und Spex vor, daher wurden hier bei den Singles ersatzweise die Lesercharts ausgewertet. Visions bietet in diesem Jahr überhaupt keine Singlecharts.] Für jeden 1. Platz in den Einzelcharts gab es 20 Punkte, für den 2. Platz 19 Punkte, für den 3. Platz 18 Punkte usw. bis hin zu 1 Punkt für den 20. Platz. Somit konnten in den Album-Charts maximal 160 Punkte und in den Single-Charts maximal 140 Punkte erreicht werden.

Daniel Snaith (2007)

Es war sein Jahr. Der kanadische Electro-Musiker Dan Snaith alias Caribou liegt sowohl beim Album des Jahres als auch bei der Single des Jahres vorne.
(Photo: David Shankbone – Lizenz: CC BY-SA 3.0)

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Wann schläft Knut Elstermann?

Während der Berlinale schläft er nicht.

Knut Elstermann im Berlinale Nighttalk

Knut Elstermann (links) im Gespräch mit den britischen Schauspielern und Bärengewinnern Charlotte Rampling und Tom Courtenay
(Photo: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 3.0)

440 Filme laufen an den zehn Tagen der Berlinale. Die alle zu sehen kann niemand schaffen. Selbst die 23 „großen“ Filme im Wettbewerb sind für einen Nicht-Fachbesucher nur schwer zu bewältigen, zumal die Ticketbeschaffung dafür äußerst kompliziert ist. Und bei den 417 „kleinen“ Filmen in den verschiedenen Reihen, wo man schon mal eher an Tickets rankommt, ist es schwer den Überblick zu behalten. Da ist es gut, dass es Knut Elstermann gibt. Weiterlesen

Nous sommes Charlie

Witze machen über Mohammed, gerne auch über Jesus, Jahwe, Buddha oder Mammon – das ist Freiheit. Fanatiker wollen uns diese Freiheit nehmen. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen. Habt Mut zur Freiheit!

„Je suis Charlie“ – das Banner der weltweit Trauernden

Mein Freund, der Baum trauert um die ermordeten Menschen von Charlie Hebdo.

Mein Mauerfall

Ein spätes Geständnis

An diesem Wochenende, an dem sich der deutsch-deutsche Mauerfall zum 25. Male jährt, kramen viele Menschen in ihren Erinnerungen an jenen 9. November vor 25 Jahren. Lange kramen müssen die Meisten dabei nicht, denn der Tag des Mauerfalls ist natürlich so ein Tag, der einfach fest verankert ist, nicht nur im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft, sondern auch im individuellen Gedächtnis jedes Einzelnen. Die Frage, was hast du am Abend des 9. November 1989 gemacht, können fast alle Menschen, die damals in Deutschland lebten, ausführlich beantworten. Da möchte ich meine persönlichen Erinnerungen an diesen Tag nicht länger zurückhalten. Nachdem ich ein Vierteljahrhundert über mein Erleben des Mauerfalls geschwiegen habe, muss es jetzt endlich raus. Ich bin nun soweit, dass ich das aussprechen kann, wofür ich mich 25 Jahre geschämt habe. Weiterlesen

Ein Volk, ein Reich, ein Liebesprediger

Xavier Naidoo predigt bei den „Reichsbürgern“ und bei den neurechten Montagsmahnwachlern

Xavier Naidoo

Xavier Naidoo (Photo: gemeinfrei)

Ein Quälgeist für die Ohren war er schon immer, der zweitgrößte hierzulande nach Hartmut Engler von Pur. Die Rede ist von Xavier Naidoo, dem „Mannheimer Wimmerschinken“ (Zitat von Wiglaf Droste). Am 3. Oktober diesen Jahres trat er dann nach eigenen Angaben erstmals als Redner auf einer Demonstration auf. Und das gleich zweimal: zunächst bei einem Häuflein von „Reichsbürgern“, die sich vor dem Berliner Reichstagsgebäude versammelt hatten, und direkt anschließend bei einem ebenso kleinen Haufen von neurechten Montagsmahnwachlern vor dem Bundeskanzleramt. Weiterlesen

Wilhelm Tell im Asylverfahren

Der Film „Schweizer Helden“ von Peter Luisi begeistert auf dem Filmfestival Locarno

Piazza Grande in Locarno

Piazza Grande in Locarno (Photo: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Die spektakulärste Kinobühne Europas steht im südschweizerischen Locarno auf der Piazza Grande. Einmal im Jahr Anfang August zum Filmfestival Locarno wird auf dem mittelalterlichen Platz die riesige Leinwand aufgebaut und das Publikum des Festivals mit den nicht so ganz schwierigen und etwas mainstreamigen Kinowerken beglückt. Das Kinopublikum der Piazza Grande darf dann über die gezeigten Filme abstimmen und der beste Film bekommt dann den mit 30.000 Schweizer Franken dotierten Publikumspreis verliehen. Weiterlesen

Na also, geht doch!

Jakob Augstein wendet sich vom Antisemitismus ab

Jakob Augstein (2010)

Jakob Augstein (Photo: Thomas Rodenbücher (xtranews.de) – Lizenz: CC BY 2.0)

Wenn zu den antisemitischen Ausschreitungen auf diversen „Friedensdemonstrationen“ in den letzten zwei Wochen sich jetzt der Freitag-Herausgeber Jakob Augstein zu Wort meldet, dann ist man auf das Schlimmste gefasst. Weiterlesen

Rotlackierte Nazis

Lechts und rinks: die Jugendorganisation der Linken bringt in Essen einen antisemitischen Mob auf die Straße und die demokratischen Politiker schweigen.

Essen, Willy-Brandt-Platz, 18. Juli 2014, halb acht am Abend

Essen, Willy-Brandt-Platz, 18. Juli 2014, halb acht am Abend: ein kleines Häuflein pro-israelischer Demonstranten (oben links hinter dem Polizeikordon) wird von einem antisemitischen Mob bedroht. (Photo: Roger Weil – Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Sie tragen die Fahne des Dschihad, zeigen Transparente gegen „Juden-Terror“, ein Transparent mit einem Hakenkreuz im Davidstern und Transparente, auf denen der Holocaust bezweifelt wird. Sie werfen Flaschen und Steine auf pro-israelische Demonstranten und skandieren dabei „Tod den Juden!“ und „Adolf Hitler! Adolf Hitler!“ Weiterlesen